Das Wirtschaftswachstum in Europa war im Jahr 2023 gedämpft, was auch den Bausektor negativ beeinflusste. Daneben wirkten
vor allem die ungünstige Entwicklung der Baupreise und die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank hemmend. Das Bauvolumen
in den 19 Euroconstruct-Ländern sank 2023 real um 1,7% im Vergleich zum Vorjahr. Prognosen deuten zwar auf eine leichte Belebung
der Gesamtwirtschaft im Jahr 2024 hin, jedoch wird nur ein schwaches BIP-Wachstum von durchschnittlich 1,3% erwartet. Die
Lage im Bauwesen bleibt aufgrund hoher Baupreise und Finanzierungskosten sowie geringerer Kaufkraft angespannt. Der Hochbau
wird folglich weiterhin unter Druck stehen. Lediglich der Tiefbau dürfte von öffentlichen Investitionen in Verkehrsinfrastruktur
und erneuerbare Energieträger profitieren. Insgesamt wird für 2024 ein Rückgang des realen Bauvolumens in Europa um 2,1% erwartet.
Das österreichische Bauwesen kann sich diesen Entwicklungen nicht entziehen. Hinzu kommen Sonderfaktoren wie eine restriktivere
Kreditvergabe, die vor allem den Wohnbau zusätzlich belasten. In Österreich wird das Bauvolumen im Jahr 2024 um voraussichtlich
4,1% schrumpfen. Eine kräftigere Belebung des heimischen Bauwesens wird erst für 2026 erwartet.
Die Studie analysiert die Wirkungen des "Nationalen Aktionsplans für nachhaltige öffentliche Beschaffung" (naBe). Im ersten
Teil der Studie wird der Status quo der Bundesbeschaffung insgesamt – in Volumen und Struktur – beleuchtet und die Wirkungen
hinsichtlich Wertschöpfung, Beschäftigung und Emissionen untersucht. Einschließlich ausgegliederter Unternehmen wird das Vergabevolumen
des Bundes im Jahr 2019 auf über 24 Mrd. € geschätzt. Im zweiten Teil der Studie wird auf sechs zentrale Beschaffungsbereiche
eingegangen – Lebensmittel, Strom, IT-Geräte, Mobilität, Hochbau, Tiefbau – und detaillierte Wirkungsszenarien für die naBe-Kriterien
entworfen. Die Ergebnisse zeigen, dass die erwarteten jährlichen Mehrausgaben bis 2030 auf 111 Mio. € zunehmen, und mit substanziellen
ökonomischen (BIP-Effekt +123 Mio. €) und ökologischen Effekten (eingesparte CO2-Äquivalente: 43.000 t) einhergehen.
The year 2023 was expected to be difficult for the Austrian construction industry and was characterised by a continuous deterioration
of the business climate. The indicators in the WIFO-Konjunkturtest (business cycle survey) for construction already turned
pessimistic at the beginning of the year and reached levels last seen in the economically weak years of 2014 and 2015. Accordingly,
the downward trend in the Austrian construction industry has accelerated significantly in 2023. The WIFO Economic Outlook
of October anticipates increasingly sharp declines in 2023 and 2024. Construction activity is not expected to stabilise until
2025, and real growth in residential construction is not expected to return until 2026.
Forecasts for the Austrian construction industry point to a slight decline in 2023. Despite the downward trend, construction
costs are at a high level and rising financing costs in particular are dampening the development of the Austrian construction
industry. New residential construction will be particularly affected. The decline in the Austrian construction industry is
expected to intensify slightly in 2024 and the construction industry is not likely to benefit from the improved macroeconomic
environment until 2025.
Das Bauwesen in Europa erholte sich rasch von den negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und wuchs 2022 um weitere 3,0%
gegenüber dem Vorjahr (2021 +5,8%). Das Bauvolumen stieg 2022 in den 19 Euroconstruct-Ländern auf rund 1.900 Mrd. €. Der Ukraine-Krieg
und der damit verbundene Wirtschaftseinbruch in Europa erzeugen ebenso wie die stark gestiegene Inflation Druck auf das europäische
Bauwesen. Euroconstruct erwartet daher für die im Netzwerk vertretenen Länder stagnierende Bauvolumina in den Jahren 2023
und 2024. Ein verschärftes Zinsumfeld und das mangelnde Konsumentenvertrauen belasten insbesondere den Wohnbau, der sich am
ungünstigsten entwickeln dürfte. Impulse könnten vor allem vom Tiefbau ausgehen. In Österreich dürfte die Wachstumsabschwächung
sogar noch stärker ausfallen als im europäischen Durchschnitt – mit +0,2% stagnierte die heimische Bauproduktion bereits im
Jahr 2022. Hintergrund des zaghaften Wachstums sind einerseits die drastischen Baukostensteigerungen, die die hohen nominellen
Zuwächse zunichtemachen. Hinzu kommt die Schwäche im Wohnungsneubau, der im Jahr 2022 schrumpfte und sich auch in den kommenden
Jahren mäßig entwickeln wird. Dies wird nur teilweise durch die Sanierung und einen starken Tiefbau kompensiert.
The Austrian construction industry will stagnate in 2022, despite high production increases. The massive increase in construction
costs, which are expected to rise by around 10 percent in 2022 compared to the previous year, will dampen real growth in the
construction industry significantly. In combination with the already expected downward trend in residential construction,
2023 will also see only low growth rates. The years 2024 and 2025 will then also be characterised by only weak momentum with
rates below 1 percent, despite clear impulses in civil engineering.
Das österreichische Bauwesen verzeichnete in den Jahren 2021 und 2022 die stärksten Kostensteigerungen seit den 1970er-Jahren.
Ziel der vorliegenden Analyse ist die Prognose der Baukostenentwicklung in Österreich für die Jahre 2022 und 2023, getrennt
für die drei Teilindizes. Zunächst werden dafür die zentralen Kostentreiber mittels einer Analyse der Subkomponenten der Baukostenindizes
identifiziert. Die Futures und Spot-Preise für die Rohstoffe Stahl und Öl, welche besonders bedeutsam für die aktuelle Baukostenentwicklung
sind, werden anschließend für eine modellgestützte Prognose herangezogen. Zusätzlich zu einem Normalszenario wird auch eine
Risikoszenario berechnet, welches auf einer ungünstigeren Rohstoffpreisentwicklung basiert.
The recent Euroconstruct forecasts indicate a noticeable weakening of construction activity from 2022 onwards for Austria
and Europe. Although the order situation in Austria remains strong, the assessment has changed significantly since the beginning
of the year. While the Austrian construction industry survived the immediate COVID-19 crisis relatively unscathed, the sector
has been struggling with ongoing construction cost problems since the exceptionally rapid recovery in 2021. The construction
industry has been particularly affected by price increases in essential commodities such as steel and oil. Economic uncertainty
is also increasing, further dampening the construction outlook until 2024.
Das europäische Bauwesen schrumpfte im Krisenjahr 2020 deutlich, wenngleich die Verluste geringer ausfielen als noch Anfang
2021 erwartet. Wie sich zeigte, war das Bauwesen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft weniger stark von der COVID-19-Krise betroffen
und erholte sich deutlich rascher. Bereits 2021 wurde das Bauvolumen in den 19 Euroconstruct-Ländern wieder deutlich ausgeweitet
(+5,6%) und erreichte zum Jahresende 1.740 Mrd. €, womit die Bauproduktion schon im ersten Jahr nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie
das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 übertraf. Der Aufschwung im Bauwesen dürfte, wenn auch mit abnehmender Dynamik, über den
gesamten Prognosezeitraum bis 2024 anhalten. Ab 2022 dürfte dabei insbesondere der Tiefbau Wachstumsimpulse liefern. Im Vergleich
zum Durchschnitt der Euroconstruct-Länder war das Wachstum der Bauwirtschaft in Österreich 2021 relativ schwach (+5,4%). Allerdings
war die österreichische Bauproduktion 2020 im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich eingebrochen. Am stärksten nahm
2021 die Bautätigkeit im sonstigen Hochbau zu (z. B. Industrie , Büro , Geschäftsgebäude); hier kam es nach dem Einbruch des
Vorjahres (–8,6%) zu einem spürbaren Aufholeffekt (+8,0%), wenngleich das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht wurde. Aber
auch die krisenresistenteren Bereiche Tiefbau und Wohnbau profitierten von der dynamischen Entwicklung und der gemäß WIFO-Konjunkturtest
optimistischen Stimmung in der Bauwirtschaft.
Die wirtschaftliche Entwicklung der österreichischen Bundesländer stand im III. Quartal 2021 weiterhin im Zeichen einer kräftigen
nationalen wie internationalen Erholung. Die konjunkturellen Aufholprozesse betreffen alle Bundesländer gleichermaßen und
fußen auf einer breiten sektoralen Basis. Die aufhellende wirtschaftliche Entwicklung sorgt auch für Entspannung auf dem Arbeitsmarkt,
was sich in steigenden Beschäftigungszahlen sowie sinkender Arbeitslosigkeit widerspiegelt.